XML
sru:version: 1.2; sru:query: fcs.rf="baedeker.2_134"; fcs:x-context: baedeker; fcs:x-dataview: title,full; sru:startRecord: 1; sru:maximumRecords: 10; sru:query: fcs.rf="baedeker.2_134"; sru:baseUrl: ; fcs:returnedRecords: 1; fcs:duration: PT0.01S PT0.094S; fcs:transformedQuery: descendant-or-self::fcs:resourceFragment[ft:query(@resourcefragment-pid,<query><phrase>baedeker.2_134</phrase></query>)];
1 - 1
Kathedrale. CORDOBA. 10. Route. 73

Das *Innere der Kathedrale, der alte Betsaal der Moschee,
macht trotz der geringen Höhe (11,5m) und der störenden Einbauten
einen wunderbaren Eindruck. Der Wald von Säulen, deren Per-
spektive
sich bei jedem Schritte verschiebt, erscheint in dem Halb-
dunkel
endlos. Sie sind durchschnittlich nur 4m lang und aus
ungleichem Material, viele stammen aus spätrömischen Gebäuden
oder aus christlichen Kirchen. Erstaunlich ist der Reichtum
verschiedenartiger Kapitälformen; die Basen sind im Fußboden
versteckt, der sich im Laufe der Zeit um 30-40cm erhöht hat. Die
unzähligen Hufeisenbogen, welche die Säulen in der Längsrichtung
verbinden, und die auf vorgekragten Pfeilern ruhenden halbrunden
oberen Bogen bringen in den Bau ein seltsames Leben. Das farbige
Balkenwerk der Dächer ist seit 1713 durch charakterlose Schein-
gewölbe
verdeckt. Wie das reiche Fußbodenmosaik sind auch die
zahllosen Kronleuchter und Hängelampen verschwunden, die in der
Maurenzeit ohne Unterlaß brannten.

Den Höhepunkt erreicht die künstlerische Ausstattung in der
Gebetnische, zu welcher bei dem zweiten und dritten Mihrâb eine
Vorhalle mit zwei Seitenräumen gehörten, die ehemals z. T. als
Hofloge (Maksûra) des Kalifen abgetrennt waren. Von dem *zweiten
Mihrâb
ist die Vorhalle, mit prachtvollem Muschelgewölbe, erhalten.

Der **dritte Mihrâb gilt als ein Wunder der Kunst. Seine
Frontseite ist durch zwei Säulenstellungen übereinander und durch
doppelte Zackenbogen gegliedert. Die Vorhalle, jetzt Capilla de
San Pedro, und die eigentliche Gebetnische, ein kapellenartiges
Siebeneck von kaum 4m Durchmesser, zeigen an dem reichver-
zierten
Marmorsockel und in den von byzantinischen Künstlern
ausgeführten bunten Glasmosaiken die schönsten Details früh-
maurischer
Dekorationsweise. Die Zackenbogen der Fenster und
die sich kühn überschneidenden Bogen der prächtigen Kuppelge-
wölbe
weisen schon auf die spätere reiche Entwicklung der mau-
rischen
Kunst hin.

Von den christlichen Einbauten verdient zunächst die
prächtige Capilla mudéjar de San Fernando, die durch mau-
rische
Werkleute l. vom zweiten Mihrâb, über der alten Königs-
gruft
, errichtete Kapelle, besondere Beachtung. Der 1523 von
Hernán Ruiz d. Ä. entworfene, aber erst 1607 mit mancherlei
Abänderungen vollendete *Renaissance-Chor (Coro und Capilla
Major) hat in einer Länge von 78m und einer Breite von 24,3m
nicht weniger als 63 Säulen verdrängt und reicht hoch über das
Dach der Moschee hinaus. Er gilt als ein Meisterwerk des pla-
teresken
Stils (S. 53), wirkt aber an dieser Stelle befremdend.

Der Alcázar (Pl. C 4; jetzt Gefängnis), ein Neubau von 1328,
umschließt nur noch dürftige Reste der maurischen Herrscherburg.

Durch die Calle Torrijos, an der Westseite der Kathedrale,
steigen wir zur Puerta del Puente, einem Triumphbogen aus der